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Hans-Gollwitzer-Straße

Dr. Reinhard Wanka: Die Mühldorfer Straßennamen
Buchcover

Hans Gollwitzer (1896-1979). Der gebürtige Erdinger kam 1922 als evangelischer Vikar nach Mühldorf und wurde 1931 erster Pfarrer der nunmehr selbstständigen Pfarrei Mühldorf. 1929 trat er in die NSDAP ein und widmete sich nach seiner Absetzung als Pfarrer der Organisation der Partei. Im Jahr 1937 setzte ihn der NS-Kreisleiter ohne Wahl zunächst als ehrenamtlichen, ein Jahr später als hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt ein. Das Amt übte er bis zum Kriegsende aus und wurde im Rahmen der Entnazifizierung des Amtes enthoben. Im Jahr 1952 wurde er von der Bevölkerung zum 1. Bürgermeister gewählt und amtierte nach zweimaliger Wiederwahl bis 1966. In dieser Zeit erwarb er sich Verdienste beim Wiederaufbau Mühldorfs. Es entstanden der Neubau der Oberrealschule (Ruperti-Gymnasium), der Berufsschule am Inn, das neue Freibad, ein Klärwerk. Anschließend führte er ehrenamtlich das Stadtrchiv. 
Seine Ernennung zum Ehrenbürger 1971 sowie die Würdigung durch die Straßenbenennung 1983 sind wegen seiner aktiven Parteitätigkeit während der NS-Diktatur bis heute umstritten.

Auszug aus „Die Mühldorfer Straßennamen“ von Dr. Reinhard Wanka

Das Buch können Sie in unserem Online-Shop oder vor Ort in unserer Touristinfo im Kulturamt, Stadtplatz 3, kaufen.
Sowie in den örtlichen Buchhandlungen Bücher Herzog und Bücher Rupprecht am Stadtplatz.

Ergänzende Informationen zur Biografie Hans Gollwitzer finden sich in dem Beitrag "Nicht Trittbrettfahrer oder Helfer, sondern Täter: Hans Gollwitzer", den Stadtarchivar Edwin Hamberger 2024 im von Hans Proske herausgegebenen Band "Täter, Helfer Trittbrettfahrer, NS-Belastete aus Oberbayern (Nord) Bd. 17" publiziert hat. Der Link führt zu einer gekürzten Fassung des historischen Fachartikels.

Kurzbiografie Hans Gollwitzer